Hohenloher Luftsportgruppe veranstaltet Fluglager
Nach einem Unfall hat die Hohenloher Luftsportgruppe wieder einen Doppelsitzer gekauft. Mit Beginn der Sommerferien veranstaltet sie ihr Fluglager.
Etwas unglücklich war die Flugsaison für die Hohenloher Luftsportgruppe auf dem Segelfluggelände bei Hechelein losgegangen. Nach einem Unfall beim Landeanflug Anfang Mai war der Doppelsitzer des Vereins ein Totalschaden (wie das HT berichtete).
In einer Pressemitteilung der Segelflieger heißt es nun: „Da der Verein aber über eine relativ starke und flugbegeisterte Jugendgruppe verfügt, war es natürlich ein wichtiges Ziel, rasch wieder einen Schulungsdoppelsitzer zu besorgen. Fieberhaft machte man sich auf die Suche. Gar nicht so einfach, wenn die Flugsaison voll im Gange ist und Segelflugzeuge normalerweise eher im Winter gekauft beziehungsweise verkauft werden.“
Die Fliegergruppe in Irsingen hatte einen Oldtimerdoppelsitzer vom Typ Ka 7 (Baujahr 1961) übrig. Er stand dort unbenutzt hinten in der Halle. Schnell wurde man sich über den Kauf einig, sodass nun der Schulungsbetrieb in Leuzendorf wieder voll weitergehen kann.
Langfristig will die Hohenloher Luftsportgruppe jedoch wieder einen zeitgemäßen Doppelsitzer aus Kunststoff anschaffen. Dazu sammelt der Verein derzeit fleißig Geld und bittet um Spenden. „Denn der Oldtimer Ka 7 ist in seiner Holzbauweise nicht nur sehr wartungsaufwendig, sondern passt nicht zu den anderen Schulungseinsitzern des Vereins“, schreiben die Flieger.
Mit dem anstehenden Fluglager leistet die Luftsportgruppe ihren Beitrag zum Schrozberger Kinderferienprogramm. Interessierte Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren können dort zelten und den Reiz des Fliegens erleben: Vom Aushallen und Checken der Flugzeuge am Morgen über das motorlose Fliegen selbst bis hin zum Säubern und Aufräumen am Abend sind sie dabei.
Wer vom Segelfliegen begeistert ist, darf bereits mit 14 Jahren mit der Pilotenausbildung beginnen. Voraussetzung ist die Zustimmung der Eltern. Bis zum Erwerb des Pilotenscheins, der frühestens im Alter von 16 möglich ist, dürfen Flugschüler bereits alleine Stunden am Himmel über der Landwehr verbringen – freilich stets unter der Aufsicht eines Fluglehrers.
Geschult wird am Anfang mit dem Doppelsitzer, bei dem alle Steuereinrichtungen zweimal vorhanden sind. Auf dem hinteren Sitz befindet sich der Fluglehrer, der zunächst seinen vorne sitzenden Flugschüler die Bewegungen des Steuerknüppels und der Pedale mitfühlen lässt. Nach einer Weile übernimmt der Schüler immer häufig die Kontrolle über das Flugzeug und nach etwa 60 Starts beherrschen die meisten das Flugzeug so gut, dass sie auch alleine fliegen dürfen.
Das Fluglager ist der fliegerische Höhepunkt des Vereins im Laufe der Saison. Denn neben dem Erlebnis des lautlosen Gleitens gehört auch das gesellige Beisammensein dazu. „Am abendlichen Lagerfeuer werden die Tageserlebnisse miteinander ausgetauscht und wird am Nachthimmel nach Sternschnuppen gesucht“, so der Verein.
Bericht vom 28. Juli 2016